Das Birkhuhn gehört, wie auch das Auerhuhn, zu den „Raufußhühnern“ (rau, weil ihre Füße gefiedert sind). Die Raufußhühner gelten als nordische Arten und sind gut and die Winterkälte angepasst. Auch das Birkhuhn ist ein Vogel des Nordens. Seine Urheimat sind die Moore und gelichtete Waldflächen. Es ist auf diese Landschaften mit ihren nassen Stellen und niedrigen, lichten Gehölze angewiesen. Nur dort gibt es die passenden Pflanzenbestände. Dabei spielen Beeren, Birken- und Weidenkätzchen eine große Rolle. Wie andere „Nordlichter“ auch, stieß das Birkhuhn während den Eiszeiten nach Mitteleuropa vor. Hier konnte es Teile der Alpen, die Moore Norddeutschlands und die Mittelgebirge besiedeln. Eine Hochblüte erlebte es während der mittelalterlichen Entwaldung.
Im Mittelalter war es in Deutschland häufig, auch in der Rhön. Mit der Wiederkehr des Waldes gingen die Bestände zurück. Die Besonderheit der Rhön ist hingegen ihre offene Ferne. Diese weiten Flächen wurden lange Zeit als Huteweiden genutzt. Sie sind blumen- und insektenreich und im Sommer wimmelt es hier vor Leben. Auf wenigen Quadratmetern finden sich spielend mehrere Dutzend Pflanzenarten, Schmetterlinge, Käfer, Grashüpfer, Hummeln und Wildbienen. Zudem haben sich in den Mooren und an deren Rändern Feuchtwiesen erhalten. Dieser Mix aus besonders trockenen oder nassen Standorten führt zur artenreichen Grünlandflächen.
So gilt die Rhön als einziger potenzieller Lebensraum für das stark bedrohte Birkhuhn in Hessen. Hier bieten die offenen Hochlagen noch gute Voraussetzungen für einen gesunden Birkhuhnbestand. Noch in den 1960er Jahren balzten in der Langen Rhön rund 250-300 „Spielhähne“. Aber leider steht auch diese Population am Rande des Erlöschens. Weniger als ein Dutzend „schwarze Ritter“ sind bis 2009 übriggeblieben und markierten einen vorläufigen Tiefpunkt. Von 12 000 Hektar mit Birkwildvorkommen im Jahr 1970 waren 2009 nur noch 1400 Hektar übrig.
Mit rund 36.000 ha zählen weitaus größere Flächen zählen zum EU-Vogelschutzgebiet „Hessissche Rhön“. Zusammen mit der thüringischen und bayrischen Rhön wird die Fläche bedeutend größer. Es gilt als bedeutendes Brutgebiet für Vogelarten des Waldes und der naturnahen Waldränder und ist bietet auch typischen Begleitarten des Birkwildes gute Entwicklungsmöglichkeiten.
Es sind bis heute durch im Biosphärenreservat Rhön viele Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Birkwild-Population geschaffen worden. Dennoch Ihr biologischer Reichtum im Lebensraum Rhön ist bedroht.
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