Im Zentrum der Biotoppflege stehen die Lebensraumverbesserungen im Berggrünland und Hutungen für bodenbrütende Offenland-Vogelarten. Der Lebensraum für die Offenlandbodenbrüter ist nach dem Krieg durch Fichtenaufforstungen stark eingeengt worden. Durch Rodungen und Umbau der Fichtenwälder wird der ehemalige Lebensraum nun schrittweise wieder zurückgewonnen und soll dauerhaft offengehalten werden.
Insbesondere das Biosphärenreservat und Hessen-Forst sind hier als Vorreiter zu nennen. Die Mitglieder des Birkwildhegerings engagieren sich in der Regel einmal jährlich im Rahmen einer Hegemaßnahme
Das Ziel der Bejagung ist die Regulierung der Fressfeinde des Birkwilds in der Rhön. Fuchs, Marder, Rabenvögel und Wildschweine haben großen Einfluss auf die Bodenbrüterpopulation. Invasive Arten wie der Waschbär sind mittlerweile auch bis in die Hochrhön eingewandert. Gefährdet sind insbesondere die Gelege. Problematisch sind auch hohe Wildschweinbestände, die nur durch Kirrungs- und Fütterungsverzicht in den Haupteinstandsgebieten des Birkwilds sowie durch konsequente, revierübergreifende Bejagung durch alle Rhönjäger auf eine vertretbare Bestandsdichte reguliert werden können. Gleiches gilt für die Fallenjagd mit dem Ziel, die Ausweitung der Fallenjagd unter Berücksichtigung der jagdrechtlichen Auflagen zu intensivieren. In einem freiwilligen Jagdkonzept gilt es, die effektive, störungsarme Prädatorenregulierung zu vereinbaren.
Gleichzeitig bringt sich der Birkwildhegering auch bei jagdpolitischen Anliegen ein. So standen in den vergangenen Jahren Schonzeiten für Füchse und Marder aber auch für invasive Arten wie den Waschbären in der Diskussion um Änderungen und Novellierungen von Jagdgesetzen. Der Birkwildhegering versucht sich hier im Rahmen seiner Möglichkeiten im Interesse der Bodenbrüter in der Hessischen Rhön einzusetzen.
Bis 2009 hatte sich der Rhöner Bestand an Birkhühnern stark dezimiert und der verbleibende Bestand brachte nur einige wenige Jungvögel hervor. Man musste bereits damals trotz vielfältig eingeleiteter Naturschutzmaßnahmen jährlich mit dem Aussterben der letzten Birkhühner in der Rhön rechnen. Eine seinerzeit erstellte wissenschaftliche Studie attestierte eine genetische Verarmung des verbleibenden Bestandes. Erfolgsaussichten versprach eine Blutauffrischung durch eine Bestandsstützung mittels Wildfänge.
Seit 2010 fährt eine Gruppe von Naturschützern um Torsten Kirchner von der Wildland-Stiftung Bayern unter hohem Engagement nach Mittelschweden, um Birkwild zu fangen. Dort gibt es eine starke Population und die Tiere werden von den schwedischen Naturschutzbehörden kostenfrei zur Verfügung gestellt. Unter großen Zeitdruck werden die Hühner in Schweden gefangen, schnellstmöglich in die Rhön transportiert und wieder freigelassen. Die Fang- und Transportmethoden wurden immer wieder optimiert, um die Reise für die Tieres so schonend wie möglich zu gestalten.
Unterstützt wird das Projekt durch den Bayrischen Birkwildhegering, den Hessischen Birkwildhegering, der Wildlandstiftung Bayern, dem Biosphärenreservat Rhön, des Hessen Forstes und anderer Beteiligten durch teilweise hohe ehrenamtliches und zum großen Teil privat finanziertem Engagement.
Auch wenn die Ergebnisse noch nicht die erhoffte Erholung des Bestandes brachten, das Birkwild gibt es heute in der Rhön immer noch. Es gibt dort nun wieder natürliche Reproduktion.
Zudem nimmt sich der Birkwildhegering zum Ziel alle Mitglieder und Interessierte regelmäßig über passende Themen zu informieren.
Im Mittelpunkt stehen Vorträge und Seminare rund um das Thema Jagd, Informationen rund um laufende Projekte im Biosphärenreservat Rhön, Erfahrungsberichte zu den laufenden Projekten wie die Fangaktion in Schweden. Insbesondere für 2023 und 2024 planen wir einige Veranstaltungen. Informationen finden Sie hier auf der Webseite.
Extensive Grünlandnutzung
Kernlebensraum ist das Wiesenland der „offenen Fernen“. Nur durch die traditionell extensive einschürige Nutzung mit später Mahd in kleinen Nutzungsmosaiken und Verzicht auf Düngung können günstige Voraussetzungen für die Bodenbrüter erreicht werden. Gleichzeitig muss auf die Beibehaltung niedrigwüchsiger Deckungsinseln geachtet werden. Die Beweidung sollte sich auf nicht mähbare Bereiche beschränken. Nicht heimische Arten, wie die Lupine, sind zu bekämpfen. Das wichtigste Instrument zur Steuerung einer bodenbrüterfreundlichen Nutzung ist der Naturschutz.
Störungsvermeidung
Die Störungen durch vielfältige Freizeitnutzungen (z.B. Wintersport, Wandern, Radfahren, Reiten, Luftsport) sind hoch. Sie sind hinsichtlich ihrer Störungswirkung zu überprüfen und in empfindlichen Bereichen zeitlich zu reduzieren oder aufzuheben. Das Motto lautet: „Freizeitnutzung im Einklang mit der Natur.“ Um diesem Anspruch gerecht zu werden, arbeiten Biosphärenreservat, Naturpark, Rhönklub, Segelflieger und Birkwildhegering eng zusammen.
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